Psycho in der Klinik

Wenn man es oft zu hektisch treibt,

bekommt man einen Schmerz der bleibt.

Findet man nichts organisch - ist`s fantastisch,

leider spricht man dann von „psychosomatisch“.

Zu Ende ist der Freiheitsduft,

weil nach mir laut die Klinik ruft.

Am Anfang wird mir hier versprochen:

„Keine Sorge, du bleibst nur ein paar Wochen.“

Freundlich wurde mir hier mitgeteilt,

dass man an meiner Krankheit feilt.

Sofort erkannte Frau Mag. Mladen,

ich hab nicht nur am Dach den Schaden.

Ich hab meine Probleme jahrelang total verdrängt,

deshalb hat man mir ein paar Wochen angehängt.

In der Klinik lebt es sich sehr ungeniert,

weil man hier fröhlich alles therapiert.

Ob Kindheitstrauma, Stress oder ein Gebrechen,

wichtig ist - darüber sprechen.

Ich kann hier dämlich sein und vieles fragen,

kann alles über meine Vergangenheit hier sagen,

nur fällt drauf dem Therapeut nichts ein,

oh - dann bleibt´s mir bis ins Altersheim.

Wenn in meinem Kopf nichts mehr richtig funktioniert,

hab ich gedanklich wirklich nichts kapiert,

und hab ich all das dann akzeptiert,

dann bin ich wohl fertig therapiert.

Zum Abschluss will ich nur eines sagen:

„Ich kann mich wirklich nicht beklagen.“

Doch eines ist nicht übertrieben,

trotz allem, der Kopfschmerz ist mir wohl geblieben.

Den konnten sie hier nicht vermeiden,

deshalb muss ich noch weiter leiden.

Mein Dank der gilt auf jedem Fall

den Ärzten, Therapeuten und dem Pflegepersonal.

Was trotz allem auch eine große Rolle spielt,

ein Dank, der meinen Mitpatienten gilt.

Ihr wart für mich die große Kraft,

mit der man hier den Wahnsinn schafft.

 

 

 Vanessa - Tamara Zander  •   Austria •   Steiermark - Graz